Die Cloud-Technologie hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und ist heute ein zentrales Element der digitalen Weiterentwicklung. Doch neben den zahlreichen Vorteilen, die die Cloud bietet, spielt auch Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Cloud-Technologien dazu beitragen können, den ökologischen Fußabdruck Ihres Unternehmens zu reduzieren und Sie dadurch den Kampf gegen die Klimakrise unterstützen.
Die Umweltauswirkungen der IT-Branche
Die IT-Branche ist einer der größten Energieverbraucher weltweit. Laut einer Studie der McMaster University in Kanada (*) machen die Emissionen der IT-Branche etwa 3,5% der globalen CO2-Emissionen aus. Es wird erwartet, dass dieser Anteil bis 2040 auf 14% ansteigen könnte. Im Vergleich dazu lag der Anteil der zivilen Luftfahrtindustrie am globalen CO2-Ausstoß vor der COVID-19-Pandemie bei etwa 2,5%.
(*) "Assessing ICT global emissions footprint: Trends to 2040 & recommendations" von Lotfi Belkhir und Ahmed Elmeligi, McMaster University Kanada
Die stetig wachsende Nachfrage nach Rechenleistung und Speicherkapazitäten führt zu einer Zunahme von Rechenzentren und damit auch zu einem erhöhten Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Hinzu kommt der immense Wasserverbrauch für die Kühlung von Rechenzentren sowie die Produktion von Hardware, die sich negativ auf die Umwelt auswirken.
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Cloud
Angesichts der wachsenden Bedeutung von Umweltschutz und eines nachhaltigen Handelns müssen immer mehr Unternehmen die Notwendigkeit erkennen, ihre IT-Infrastruktur umweltfreundlicher zu gestalten.
Die Cloud-Technologie bietet hierbei eine vielversprechende Möglichkeit, diese Ziele zu erreichen. Im Vergleich zu traditionellen On-Premise-Infrastrukturen, bei denen IT-Ressourcen lokal in den eigenen Rechenzentren eines Unternehmens betrieben werden, können Cloud-Lösungen den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß signifikant reduzieren. Dies liegt unter anderem daran, dass Cloud-Anbieter in der Regel effizientere und energieoptimierte Rechenzentren betreiben, die ihrer Kundschaft eine bessere Energiebilanz ermöglichen.
Vorteile der Cloud für die Umwelt
Die Umstellung von On-Premise-Infrastrukturen auf Cloud-Lösungen bietet eine Reihe von Vorteilen für die Umwelt:
- Energieeffizienz: Cloud-Rechenzentren sind in der Regel auf Energieeffizienz optimiert und nutzen modernste Technologien, um den Energieverbrauch zu minimieren. Dies führt zu einer besseren Energiebilanz für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur in der Cloud betreiben.
- Ressourcenoptimierung: Cloud-Lösungen ermöglichen es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen bedarfsgerecht zu skalieren. Dies bedeutet, dass sie nur so viel Rechenleistung und Speicherkapazität nutzen, wie tatsächlich benötigt wird. Dadurch können Ressourcenverschwendung und unnötiger Energieverbrauch erheblich reduziert werden.
- Förderung erneuerbarer Energien: Viele Cloud-Anbieter setzen zunehmend auf erneuerbare Energien, um ihre Rechenzentren zu betreiben. Dies trägt zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen bei und unterstützt den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Energieversorgung.
- Skalierbarkeit: Cloud-Dienste sind leicht skalierbar, was bedeutet, dass Unternehmen ihre IT-Ressourcen dynamisch an ihren tatsächlichen Bedarf anpassen können. Dies minimiert den Energieverbrauch und reduziert den Bedarf an zusätzlicher Hardware.
- Reduzierung von Elektronikabfällen: Durch die Nutzung von Cloud-Diensten können Unternehmen ihre eigene IT-Hardware reduzieren, was zu einer Verringerung von Elektronikabfällen führt, da weniger Geräte entsorgt und recycelt werden müssen.
Nachhaltigkeit zählt heute zu den meistgenannten Zielen, die Unternehmen mit ihrem Cloud-Aktivitäten verfolgen (Quelle: Bitkom 2023)
Nachhaltigkeit in der Cloud: Die Hyperscaler als Vorreiter
Die großen Cloud-Anbieter – AWS, Microsoft Azure und Google Cloud Platform (GCP) – haben erkannt, dass ihre Rechenzentren einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt haben. Sie sind sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz bewusst und haben Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt, um ihren ökologischen Fußabdruck fortlaufend zu reduzieren.
Ein wichtiger Baustein dieser Strategien ist die Nutzung erneuerbarer Energien. AWS hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 100% erneuerbare Energien für seine globalen Infrastrukturen zu nutzen. Dazu investiert AWS in den Bau eigener Solar- und Windparks sowie in die Zusammenarbeit mit lokalen Energieversorgern. Microsoft Azure hat sich verpflichtet, bis 2030 einen negativen CO2-Fußabdruck zu erreichen und bis 2050 alle historischen CO2-Emissionen seit ihrer Gründung im Jahr 1975 auszugleichen. Microsoft investiert in erneuerbare Energien, Aufforstungsprojekte und CO2-Abscheidungstechnologien. GCP hat bereits 2017 erreicht, dass 100% seiner Rechenzentren mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Google hat sich zudem zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle seine Produkte und Dienstleistungen CO2-neutral anzubieten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Energieeffizienz in den Rechenzentren. Alle drei Anbieter setzen auf KI-gestützte Technologien, um die Energieeffizienz ihrer Rechenzentren zu optimieren und den Wasserverbrauch zu reduzieren. Darüber hinaus engagieren sich die Anbieter für die Entwicklung von nachhaltigeren Materialien und Recycling-Initiativen, um den ökologischen Fußabdruck von Hardware-Produkten zu minimieren.
Die Nachhaltigkeitsstrategien der Cloud Hyperscaler zeigen, dass es möglich ist, innovative Technologien und Umweltschutz miteinander zu vereinen. Sie setzen ein wichtiges Signal für die gesamte Branche und tragen dazu bei, dass die Cloud-Technologie in Zukunft noch umweltfreundlicher und nachhaltiger wird.
CSRD und Cloud-Technologie: Eine Win-Win-Kombination
Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsability (CSR) spielen für Unternehmen immer häufiger auch in rechtlicher Hinsicht eine Rolle. So verlangt beispielsweise die EU-CSR-Richtlinie „CSRD” von großen Unternehmen und kapitalmarktorientieren KMU eine transparente Berichterstattung über die Auswirkungen ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten auf Nachhaltigkeitsbelange. Durch die Auswahl nachhaltiger Cloud-Anbieter und die Integration von umweltfreundlichen Praktiken in ihre eigenen Abläufe können Unternehmen im Einklang mit der Richtlinie agieren und ihre Verantwortung gegenüber Stakeholdern, der Umwelt und der Gesellschaft demonstrieren.
Make modern happen: Nachhaltigkeit als Teil der Claranet Unternehmensstrategie
Claranet versteht sich als verantwortungsbewusster und zukunftsorientierter Technology Service Provider, der Nachhaltigkeit und Umweltschutz als Bestandteile seiner Unternehmensstrategie betrachtet. Mit umfangreicher Expertise in den Bereichen Cloud und Cloud Native-Technologien unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre IT-Infrastruktur nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich zu gestalten. Aus diesem Grund betreiben wir unser eigenes Rechenzentrum mit 100% Ökostrom. Unsere Infrastruktur ist auf Energieeffizienz ausgelegt und wird laufend optimiert. Zusätzlich können wir als Partner der Hyperscaler AWS, Azure und GCP auf deren nachhaltige Lösungen setzen und profitieren von stetigen Fortschritten in Bezug auf Energieeffizienz und Umweltschutz. So helfen wir unserer Kundschaft dabei, die Vorteile der Cloud-Technologie zu nutzen, um Umweltziele zu erreichen und gleichzeitig von einer leistungsstarken, sicheren und skalierbaren IT-Infrastruktur zu profitieren.
Zukunftsausblick: Die Cloud als Schlüssel für eine grüne Zukunft
Es liegt auf der Hand, dass die Cloud-Technologie das Potenzial hat, einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der IT-Branche zu leisten. Unternehmen können durch den Einsatz von Cloud-Lösungen ihre On-Premise-Infrastrukturen reduzieren und so Energie und Ressourcen einsparen. Zudem ermöglichen Cloud-Technologien die effiziente Nutzung von Rechenleistung und Speicherkapazitäten.
Die Hyperscaler sind Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und zeigen, dass eine umweltfreundliche IT-Infrastruktur möglich ist. Es ist jedoch wichtig, dass auch andere Unternehmen und Branchen diesem Beispiel folgen und sich für eine grünere Zukunft einsetzen. Dazu gehört auch die Förderung von Innovationen und Forschung im Bereich grüner Technologien, um den Übergang zu einer nachhaltigen IT-Infrastruktur weiter voranzutreiben.
Organisatorische Veränderungen und die Einführung von Nachhaltigkeitsstrategien in Unternehmen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Implementierung von Umweltmanagementsystemen, die Einbindung von Nachhaltigkeitsaspekten in Entscheidungsprozesse und die Schulung von Mitarbeitern im Bereich Umweltschutz sind entscheidende Faktoren, um den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen zu reduzieren.
Fazit: Die Cloud als Wegbereiter für eine grüne IT-Zukunft
Nachhaltigkeit in der Cloud ist ein essenzielles Thema, das sowohl für Unternehmen als auch für die gesamte IT-Branche von großer Bedeutung ist. Die Hyperscaler AWS, Microsoft Azure und GCP sowie Claranet setzen sich aktiv für eine umweltfreundliche und effiziente IT-Infrastruktur ein. Durch den Einsatz von Cloud-Technologien können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und somit einen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten.
Um diesen Weg erfolgreich zu gehen, müssen Unternehmen und IT-Dienstleister wie Claranet gemeinsam an umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Lösungen arbeiten. Es liegt in der Verantwortung von Unternehmensleitern, IT-Managern, Systemadministratoren und Nachhaltigkeitsbeauftragten, diesen Wandel aktiv voranzutreiben und die Chancen der Cloud-Technologie für eine grünere Zukunft zu nutzen.